AGB DES REISEVERANSTALTERS

EHRLICH REISEN & Event GmbH

Allgemeine Reisebedingungen des Reiseveranstalters (RVA) Ehrlich Reisen & Event GmbH

1. Bu­chung, Rei­se­ver­trag
Der Kun­de trägt mit sei­ner An­mel­dung auf dem vor­ge­se­he­nen Bu­chungs­for­mu­lar oder in sonst ge­eig­ne­ter Form, vor­zugs­wei­se schrift­lich oder elekt­ro­nisch, dem RVA den Ab­schluss ei­nes Rei­se­ver­tra­ges auf der Grund­la­ge der vom Rei­se­ver­an­stal­ter be­schrie­be­nen Leis­tungs­in­hal­te und Leis­tungs­prei­se an.
Ver­trags­be­stand­teil wer­den nur sol­che Leis­tun­gen, die in der Rei­se­be­schrei­bung und der Leis­tungs­be­schrei­bung des RVA aus­drück­lich be­in­hal­tet sind, und zwar zu den dort an­ge­ge­be­nen Prei­sen.

Der Kun­de ist an sei­nen An­trag 14 Ta­ge nach Zu­gang beim RVA ge­bun­den. Nimmt der RVA in­ner­halb von 14 Ta­gen das An­ge­bot durch Über­sen­dung der Rei­se­be­stä­ti­gung oder in sonst ge­eig­ne­ter Form an, so kommt der Rei­se­ver­trag zu­stan­de.

Weicht die Rei­se­be­stä­ti­gung des RVA von dem An­ge­bot des Kun­den ab, so kommt kein Ver­trag zu­stan­de. Ei­ne sol­che Rei­se­bestätigung des RVA gilt als neu­es An­ge­bot, wel­ches der RVA dem Kun­den anträgt. Der Kun­de kann die­ses An­ge­bot dann ent­we­der aus­drück­lich oder kon­klu­dent, spätestens durch Zah­lung auf den Rei­se­preis, an­neh­men.

2. Haf­tung des Rei­se­an­mel­ders

Der Rei­se­an­mel­der haf­tet ge­gen­über dem RVA für al­le Ver­pflich­tun­gen aus dem Rei­se­ver­trag, auch für von ihm an­ge­mel­de­te Rei­se­teil­neh­mer, wenn und so­weit er ei­ne dies­be­zü­gli­che, aus­drück­li­che und ge­son­der­te Erklärung un­ter­zeich­net hat. Dies gilt auch ent­spre­chend bei Grup­pen­rei­sen.

Aus­rei­chend für das Zu­stan­de­kom­men des Rei­se­ver­tra­ges, auch ei­nes Ver­tra­ges mit je­der Ein­zel­per­son der an­ge­mel­de­ten Rei­se­teil­neh­mer, ist, dass die An­nah­me­er­klä­rung ge­genüber dem Rei­sean­mel­der als Ver­tre­ter der Grup­pe ab­ge­ge­ben wird. Dies gilt auch für al­le sons­ti­gen Wil­lens­er­klä­run­gen des RVA ge­genüber der Grup­pe bzw. den an­ge­mel­de­ten Rei­se­teil­neh­mern. So ist es auch aus­rei­chend, dass die Rei­seun­ter­la­gen und auch die Si­che­rungs­schei­ne an den Rei­se­an­mel­der als emp­fangs­be­rech­tig­te Per­son der Grup­pe bzw. der an­ge­mel­de­ten Rei­se­teil­neh­mer aus­ge­hän­digt wer­den.

3. Zah­lung des Rei­se­prei­ses

Bei Ver­trags­schluss ist Zug um Zug ge­gen Aus­hän­di­gung des Si­che­rungs­schei­nes ge­mäß § 651 K Abs. 4 BGB ei­ne An­zah­lung von 15 % des ver­ein­bar­ten Rei­se­prei­ses, ma­xi­mal je­doch 250,00 € zu zah­len.

Die Be­schrän­kung auf 250,00 € gilt je­doch nur bei ei­nem Teil­neh­mer, an­sons­ten sich die­ser Be­trag ent­spre­chend der An­zahl der Teil­neh­mer er­höht (Bei­spiel: 10 Teil­neh­mer je 250,00 €, dann max. 2.500,00 €).

Der rest­li­che Rei­se­preis ist auf An­for­de­rung des Rei­se­ver­an­stal­ters Zug um Zug ge­gen Aus­hän­di­gung der voll­stän­di­gen Rei­seun­ter­la­gen zu zah­len.

Soll­ten zwi­schen Ver­trags­ab­schluss und Rei­se­be­ginn we­ni­ger als 2 Wo­chen lie­gen, so ver­pflich­tet sich der Rei­sen­de zur so­for­ti­gen Zah­lung des ge­sam­ten Rei­se­prei­ses Zug um Zug ge­gen Aus­hän­di­gung der voll­stän­di­gen Rei­seun­ter­la­gen und des Si­che­rungs­schei­nes.

Bei Rei­sen von Grup­pen, bzw. Mit­rei­sen­den, ge­nügt der RVA sei­ner Ver­pflich­tung zur Aus­hän­di­gung der Un­ter­la­gen und des Si­che­rungs­schei­nes durch Über­ga­be an den Rei­se­an­mel­der, so dass mit Aus­hän­di­gung an die­sen der Rei­se­preis im Ge­gen­zug zu zah­len ist.

Es be­steht Ei­nig­keit da­rü­ber, dass Leis­tungs­trä­ger, z. B. Ho­tels, Flug­ge­sell­schaf­ten, sons­ti­ge Drit­te, vom RVA nicht be­voll­mäch­tigt sind, ir­gend­wel­che Zu­si­che­run­gen ab­zu­ge­ben oder Ver­ein­ba­run­gen zu tref­fen, die über die Rei­se­be­schrei­bung und den be­stä­tig­ten In­halt des Rei­se­ver­tra­ges hi­naus­ge­hen.

In­halt sons­ti­ger Pub­li­ka­tio­nen über Or­te, Ho­tels oder Leis­tungs­trä­ger sind für den RVA nicht ver­bind­lich, es sei denn, die­se wären zu­sam­men mit den Rei­seun­ter­la­gen von die­sem aus­ge­hän­digt wor­den oder sol­che An­ga­ben wären aus­drück­lich in der Leis­tungs­be­schrei­bung be­in­hal­tet.

4. Leis­tun­gen und Prei­san­pas­sun­gen

Än­de­run­gen oder Ab­wei­chun­gen von ein­zel­nen Rei­se­leis­tun­gen und dem ver­ein­bar­ten In­halt des Rei­se­ver­tra­ges, wel­che nach Ver­trags­ab­schluss not­wen­dig wer­den soll­ten, sind nur in­so­weit ges­tat­tet, als Än­de­run­gen und Ab­wei­chun­gen nicht er­heb­lich sind und den ge­sam­ten Zu­schnitt der ge­buch­ten Rei­se nicht be­ein­träch­ti­gen.

Son­der­wün­sche und Zu­satz­leis­tun­gen sind nur dann für den RVA ver­bind­lich, wenn die­se aus­drück­lich und schrift­lich vor Rei­se­an­tritt be­stä­tigt wor­den sind. Zul­äs­si­ge Än­de­run­gen ei­ner we­sent­lichen Rei­se­leis­tung hat der RVA dem Kun­den um­ge­hend nach Kennt­nis vom Än­de­rungs­grund be­kannt zu ge­ben.

Bei er­heb­li­chen Än­de­run­gen des Reis­ein­hal­tes ist es dem Kun­den dann ge­stat­tet, vom Ver­trag zu­rückzutre­ten oder die Teil­nah­me an ei­ner an­de­ren min­des­tens gleich­wer­ti­gen Rei­se zu for­dern, so­fern der RVA oh­ne Mehr­preis für den Kun­den in der La­ge ist, ei­ne sol­che Rei­se aus sei­nem An­ge­bot an­zu­bie­ten.

Nach Ab­schluss des Rei­se­ver­tra­ges ist der RVA be­rech­tigt, den Rei­se­preis zu er­hö­hen, wenn sich für ihn - un­vor­her­seh­bar und oh­ne sein Ver­schul­den - die nach­fol­gend ge­nann­ten rei­se­preis­bil­den­den Fak­to­ren er­hö­hen oder neu ent­ste­hen.

- Bef­ör­de­rungs­kos­ten (ins­be­son­de­re we­gen Er­hö­hung der Treibs­toff­kos­ten)

- Ab­ga­ben für Häfen und Flugh­ä­fen

- Ein­rei­se­ge­büh­ren

- Wech­sel­kur­se

- Si­cher­heits­ge­büh­ren bei Flug­rei­sen

Ei­ne Er­hö­hung des Rei­se­prei­ses darf durch den RVA je­doch nur dann vor­ge­nom­men wer­den, wenn zwi­schen dem Ver­trags­schluss und dem ver­ein­bar­ten Rei­se­ter­min ein Zeit­raum von mehr als 4 Mo­na­ten liegt.

Even­tu­ell ein­tre­ten­de Rei­se­prei­ser­hö­hun­gen muss der RVA un­ver­züg­lich mit­tei­len. Nach Ab­lauf des 21. Ta­ges vor An­tritt der Rei­se sind Preis­er­hö­hun­gen nicht mehr statt­haft.

Für die Durchführung der Reisepreiserhöhung gilt Folgendes:

Er­hö­hen sich Ab­ga­ben und Ge­büh­ren der vor­ste­hend ab­schlie­ßend auf­ge­führ­ten Art oder Wech­sel­kur­se, so kann der Rei­se­preis um den ent­spre­chen­den an­tei­li­gen Be­trag er­höht wer­den, wo­bei es dem RVA ob­liegt, die ent­spre­chen­den Nach­wei­se ge­gen­über dem Kun­den zu er­brin­gen.

Er­hö­hen sich die Be­för­de­rungs­kos­ten, so wer­den die vom Be­för­de­rer für das je­wei­li­ge Be­för­de­rungs­mit­tel ge­for­der­ten zu­sätz­li­chen Be­för­de­rungs­kos­ten durch die An­zahl der Sitz­plät­ze des vor­gese­he­nen Be­för­de­rungs­mit­tels ge­teilt. Der so er­rech­ne­te Be­trag kann dann von dem Kun­den ver­langt wer­den.

Er­höht sich der Rei­se­preis um mehr als 5 %, ist der Kun­de be­rech­tigt, kos­ten­los und scha­den­ser­satz­frei vom Ver­trag zu­rück­zu­tre­ten oder ei­ne Er­satz­rei­se im Sin­ne des § 651 a Abs. 5 Satz 3 BGB zu ver­lan­gen.

5. Rück­tritt vom Rei­se­ver­trag

Der Kun­de ist je­der­zeit be­rech­tigt, vom Rei­se­ver­trag oh­ne An­ga­be von Grün­den zu­rück­zu­tre­ten.

Der Kun­de ver­pflich­tet sich für die­sen Fall, so­fern kei­ner der ver­trag­lich ein­ge­räum­ten kos­ten­lo­sen Rück­tritts­grün­de vor­liegt, Scha­dens­er­satz zu leis­ten.

In­so­weit steht es dem RVA frei, ent­we­der sei­nen Scha­den kon­kret zu be­rech­nen und nach­zu­wei­sen oder von dem Kun­den oh­ne wei­te­re Nach­wei­se er­brin­gen zu müs­sen, die nach­fol­gend ver­ein­bar­ten fes­ten Pau­scha­len in Abh­än­gig­keit vom Rück­tritts­zeit­punkt, zu for­dern.

Für den Fall, dass der RVA den pau­scha­lier­ten Scha­dens­er­satz gel­tend ma­chen soll­te, bleibt es dem Kun­den, wie auch im Üb­ri­gen stets vor­be­hal­ten nach­zu­wei­sen, dass dem Rei­se­ver­an­stal­ter ein ge­rin­ge­rer Scha­den, als der gel­tend ge­mach­te ent­stan­den ist.

- bei Rück­tritt bis 30 Ta­ge vor Rei­se­an­tritt 15 % des Rei­se­prei­ses

- vom 29. bis 22. Tag vor Rei­se­an­tritt 20 % des Rei­se­prei­ses

- vom 21. bis 15. Tag vor Rei­se­an­tritt 35 % des Rei­se­prei­ses

- vom 14. bis 08. Tag vor Rei­se­an­tritt 45 % des Rei­se­prei­ses

- vom 07. bis 01. Tag vor Rei­se­an­tritt 80 % des Rei­se­prei­ses

- am Rei­se­tag oder spä­ter 90 % des Rei­se­prei­ses

Ent­schei­dend für die Be­rech­nung der Pau­scha­le ist der Zu­gang der Rück­tritts­er­klä­rung beim RVA. Der RVA ist da­ne­ben be­rech­tigt, zus­ätz­li­chen Auf­wand für Ein­tritts­kar­ten von Ver­an­stal­tun­gen etc. ge­son­dert vom Kun­den zu for­dern, falls es ihm nicht ge­lin­gen soll­te, sol­che zu­sätz­li­chen Kos­ten zu ver­mei­den oder die­se noch in zu­mut­ba­rer Wei­se zu min­dern.

Der Ab­schluss ei­ner Rei­se­rück­tritts­ver­si­che­rung wird emp­foh­len.

6. Er­satz­rei­sen­de

Dem Kun­den ist es ge­stat­tet, als Er­satz für sei­ne Per­son bis zum Rei­se­be­ginn ei­nen an­de­ren Rei­se­teil­neh­mer zu stel­len, so­fern die­ser die per­sön­li­chen Vo­raus­set­zun­gen, die zur Durch­füh­rung der Rei­se er­for­der­lich sind, glei­cher­ma­ßen er­füllt.

Dies gilt ins­be­son­de­re für Ge­sund­heits­zeug­nis­se, Vi­sa oder sons­ti­ge beh­örd­li­che Ge­neh­mi­gun­gen. Dies gilt, je nach Er­for­der­nis der Rei­se, auch für kör­per­li­che und ge­sund­heit­li­che Vo­raus­set­zun­gen, die die Er­satz­per­son dann eben­falls zu er­fül­len hat.

Die Er­satz­per­son haf­tet ne­ben dem Kun­den als wei­te­rer Ge­samt­schuld­ner ge­gen­über dem RVA für die Zah­lung des Rei­se­prei­ses. Für die sich durch die Auf­nah­me der Ersatzperson be­din­gen­den Än­de­rungs­kos­ten der Ver­trags­un­ter­la­gen zahlt der Kun­de pro Per­son ei­ne Pau­scha­le von 25,00 € zur Ab­gel­tung des Be­ar­bei­tungs­auf­wan­des an den RVA. Der Nach­weis, dass dem RVA ein ge­rin­ge­rer Auf­wand ent­stan­den ist, bleibt dem Kun­den un­be­nom­men.

Der Kun­de hat da­für Sor­ge zu tra­gen, dass die Er­satz­per­son den glei­chen Rei­se­an­for­de­run­gen in per­sön­li­cher und recht­li­cher Hin­sicht ge­nügt, die auch für sei­ne Per­son und zur Durch­füh­rung der Rei­se vo­raus­ge­setzt wa­ren.

7. Rei­se­ab­bruch

Soll­te der Kun­de nach Rei­se­an­tritt aus per­sön­li­chen Um­stän­den, die in sei­ner Ri­si­kos­phä­re lie­gen, die Rei­se ab­bre­chen müs­sen, so ist der RVA ver­pflich­tet zu ver­su­chen, für noch nicht in An­spruch ge­nom­me­ne Leis­tun­gen von drit­ten Leis­tungs­trägern er­spar­te Auf­wen­dun­gen er­stat­tet zu er­hal­ten und hat die­se dann an den Kun­den wei­ter zu lei­ten.

Dies gilt je­doch nur, so­fern hier­von we­sent­li­che Leis­tun­gen be­trof­fen sind und we­der be­hörd­li­che, noch sons­ti­ge ver­trag­li­che Be­stim­mun­gen ei­ner Er­stat­tung ent­ge­gen­ste­hen.

8. Grup­pen­rei­sen, Min­dest­teil­neh­mer­zahl

Bei Rei­sen, die ei­ne Min­des­tan­zahl von Teil­neh­mern vo­raus­set­zen, was der RVA be­reits beim An­bie­ten der Rei­se und auch im ent­spre­chen­dem Rei­se­ver­trag zu ver­mer­ken hat, be­steht zwi­schen den Par­tei­en Ei­nig­keit, dass dem RVA für den Fall, dass die Min­dest­teil­neh­mer­zahl nicht er­reicht wer­den soll­te, bis spä­tes­tens 30 Ta­ge vor dem vor­ge­se­he­nen Rei­se­be­ginn ei­ne ein­sei­ti­ger, für ihn kos­ten­frei­es Rück­tritts­recht ein­ge­räumt ist.

Für den Fall ei­nes sol­ches Rück­trit­tes durch den RVA, ist dem Kun­den das Recht ein­ge­räumt, die Teil­nah­me an ei­ner an­de­ren gleich­wer­ti­gen Rei­se oh­ne Mehr­preis zu for­dern, so­fern der RVA aus sei­nem An­ge­bot in der La­ge ist, ei­ne sol­che an­zu­bie­ten. Die­se For­de­rung hat der Kun­de un­ver­züg­lich nach Er­halt der Rück­tritts­er­klä­rung des RVA gel­tend zu ma­chen. Macht er die­se For­de­rung nicht gel­tend, so hat der RVA ihm den Rei­se­preis in vol­ler Höhe un­ver­züg­lich zu­rück­zu­er­stat­ten.

9. Kün­di­gung des Rei­se­ver­trags in­fol­ge Hö­herer Ge­walt

Bei­de Par­tei­en sind be­rech­tigt, bei Er­eig­nis­sen, die er­heb­li­che Be­ein­träch­ti­gun­gen oder Ge­fah­ren für die Durch­füh­rung der Rei­se auf Grund un­vor­her­seh­ba­rer Um­stän­de be­din­gen könn­ten, wie Krie­ge, in­ne­re Un­ru­hen, Epi­de­mien, Na­tur­ka­ta­stro­phen, Zer­stö­rung von Un­ter­künf­ten, hoch­heit­li­cher An­for­de­run­gen des Rei­se­lan­des oder bei ähn­lich ge­la­ger­ten gleich er­heb­li­chen Fäl­len, das Ver­trags­ver­hält­nis aus wich­ti­gem Grund au­ßer­or­dent­lich auf­zu­kün­di­gen.

Dring­li­che und be­grün­de­te Warn­hin­wei­se der Bun­des­re­gie­rung Deutsch­land, nicht in das im Rei­se­ver­trag vor­ge­se­he­ne Rei­se­land zu rei­sen, gel­ten für bei­de Par­tei­en als wich­ti­ger Grund für die au­ßer­or­dent­li­che Kün­di­gung. Be­reits er­brach­te Rei­se­leis­tun­gen sind dem RVA nach § 471 BGB an­ge­mes­sen zu ent­schä­di­gen. Soll­te ein sol­cher be­rech­tig­ter Grund zur au­ßer­or­dent­li­chen Kün­di­gung auf­tre­ten, nach­dem die Rei­se be­reits an­ge­tre­ten ist, so hat der RVA die zur Durch­füh­rung der Ver­trags­auf­he­bung er­for­der­li­chen Maß­nah­men zu er­grei­fen.

So­fern der Rei­se­ver­trag die Bef­ör­de­rung des Rei­sen­den mit­um­fasst hat­te, ist der RVA auch zur Rück­be­för­de­rung ver­pflich­tet, wo­bei Mehr­kos­ten der Be­för­de­rung dann je­weils zur Hälf­te von den Par­tei­en zu tra­gen sind. Be­stand kei­ne Be­för­de­rungs­ver­pflich­tung des RVA, so hat der Kun­de die Mehr­kos­ten al­lei­ne zu tra­gen.

10. Kün­di­gung durch den RVA

Der RVA ist be­rech­tigt, das Ver­trags­ver­hält­nis frist­los zu kün­di­gen, wenn der Kun­de trotz Ab­mah­nung den Rei­se­ver­lauf so er­heb­lich wei­ter stört und da­durch ins­be­son­de­re die Teil­nah­me für an­dere Rei­se­teil­neh­mer un­zu­mut­bar be­ein­träch­tigt. Dies gilt auch für die Fäl­le, in de­nen der Kun­de sich nicht an be­rech­tig­te Vor­ga­ben durch den RVA hält. Im Fal­le ei­ner sol­chen Kün­di­gung durch den RVA steht die­sem der Rei­se­preis ab­züg­lich er­spar­ter Auf­wen­dun­gen zu. An­der­wei­ti­ge Ver­wer­tun­gen der ge­kün­dig­ten Rei­se oder ein­zel­ner Leis­tun­gen sind dem Kun­den als Vor­teil eben­falls an­zu­rech­nen.

11. Rei­semän­gel

So­fern Rei­se­leis­tun­gen nicht ver­trags­ge­mäß sind, kann der Kun­de Ab­hil­fe ver­lan­gen, so­fern und so­weit ei­ne sol­che Ab­hil­fe für den RVA kei­nen un­ver­hält­nismäßi­gen Auf­wand be­dingt. Ab­hil­fe hat der RVA durch Be­sei­ti­gung des je­weils ge­rüg­ten Man­gels zu leis­ten, bzw. durch Leis­tung ei­nes gleich­wer­ti­gen Er­sat­zes. Für den Fall, dass Rei­se­män­gel trotz An­zei­ge beim Rei­se­lei­ter oder dem Rei­se­ve­rans­tal­ter nicht in zu­mut­ba­rer Zeit ab­ge­stellt wer­den, ist der Kun­de be­rech­tigt, ei­ne ent­spre­chende Min­de­rung des Rei­se­prei­ses zu ver­lan­gen. Dies gilt je­doch dann nicht, wenn der Kun­de es schuld­haft un­ter­lässt, den Man­gel an­zu­zei­gen. Soll­te ein an­ge­zeig­ter Man­gel nicht in an­ge­mes­se­ner Zeit be­ho­ben sein, so ist der Kun­de auch be­rech­tigt, selbst für Ab­hil­fe Sor­ge zu tra­gen und die sich da­durch be­din­gen­den Kos­ten vom RVA er­setzt zu ver­lan­gen. Ei­ner Frist­set­zung be­darf es dann nicht, wenn aus­nahms­wei­se für die so­for­ti­ge Selbst­ab­hil­fe be­rech­tig­te Grün­de vor­lie­gen oder der RVA die Ab­hil­fe ver­wei­gert hat. Für den Fall, dass trotz er­folg­ter Män­gel­an­zei­ge ei­ne Ab­hil­fe nicht in­ner­halb an­ge­mes­se­ner Zeit er­folgt ist, ist der Kun­de auch be­rech­tigt, den Rei­se­ver­trag zu kün­di­gen. Bei be­rechtig­ter Kün­di­gung hat der RVA gleich­wohl An­spruch da­rauf, dass ihm sol­che Rei­se­leis­tun­gen ver­gü­tet wer­den, die die­ser be­reits er­bracht oder noch zu er­brin­gen hat. In­so­weit rich­tet sich die Ver­gü­tung bzw. Ent­schä­di­gung nach den Vor­ga­ben des § 471 BGB, so dass der tat­säch­lich ge­leis­te­te Teil der Rei­se­leis­tun­gen im Ver­hält­nis zu den noch nicht er­brach­ten Leis­tun­gen, ge­mes­sen am ge­sam­ten Rei­se­preis, zu be­wer­ten ist. Bei be­rech­tig­ter Kün­di­gung hat der RVA auch al­le Kos­ten der Rück­be­för­de­rung, so­fern die Be­för­de­rung ver­trag­lich um­fasst war, auf sei­ne Kos­ten, dies gilt auch für Mehr­kos­ten, zu tra­gen. Un­ge­ach­tet von Min­de­rungs­an­sprü­chen oder der Kün­di­gung des Rei­se­ver­tra­ges ist der Kun­de da­ne­ben zu­dem be­rech­tigt, Scha­dens­er­satz we­gen Nicht­er­fül­lung vom RVA zu ver­lan­gen, es sei denn, der Man­gel sei in Um­ständen be­grün­det, die der RVA nicht zu ver­tre­ten hat. Der Kun­de ist je­doch auch für die­sen Fall ge­hal­ten, den Scha­den mög­lichst ge­ring zu hal­ten, so­fern ihm dies oh­ne größe­ren Auf­wand mög­lich ist.

12. Haf­tungs­be­schrän­kung

Die Haf­tung des RVA für al­le Scha­dens­er­satz­an­sprü­che ge­gen ihn, die nicht aus ei­nem Kör­per­scha­den her­rüh­ren, wer­den auf das Drei­fa­che des Rei­se­prei­ses be­schränkt. Dies gilt je­doch nur für die Fäl­le, in de­nen der RVA den Scha­den we­der vor­sätz­lich noch grob fahr­läs­sig her­bei­ge­führt hat oder sich der Scha­dens­er­satz­an­spruch des Kun­den nur dar­aus er­gibt, dass der RVA für das Ver­schul­den ei­nes sei­ner Leis­tungs­trä­ger ein­ste­hen muss. Gel­tend für ei­ne vom je­wei­li­gen Leis­tungs­trä­ger des RVA zu er­brin­gen­de Rei­se­leis­tun­gen in­ter­na­tio­na­le Über­ein­kom­men oder auf sol­chen be­ru­hen­den ge­setz­li­che Be­stim­mun­gen, nach de­nen ein An­spruch nur un­ter be­stimm­ten Vo­raus­set­zun­gen oder Be­schrän­kun­gen ent­steht oder gel­tend ge­macht wer­den kann oder gar aus­ge­schlos­sen ist, so ist auch der RVA be­rech­tigt, sich hie­rauf glei­cher­ma­ßen ge­gen­über dem Kun­den zu be­ru­fen und in­so­weit sei­ne Haf­tung zu be­schrän­ken.

13. Ver­jäh­rung und Aus­schluss von An­sprü­chen

An­sprü­che des Kun­den ge­gen den Rei­se­ver­an­stal­ter we­gen Rei­se­män­gel, Ver­let­zung ver­trag­li­cher Ne­ben­ver­pflich­tun­gen sind in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach dem vor­ge­se­he­nen En­de der Rei­se ge­ge­nü­ber dem RVA gel­tend zu ma­chen. Dies gilt auch grund­sätz­lich für An­sprü­che aus de­lik­ti­scher Haf­tung, so­fern die­se im Zu­sam­men­hang mit dem Rei­se­ver­trag und des­sen Durch­füh­rung ent­stan­den sind. Die An­sprü­che sind an­sons­ten aus­ge­schlos­sen, es sei denn, der Kun­de wä­re oh­ne ei­ge­nes Ver­schul­den nicht in der La­ge ge­we­sen, die vor­be­zeich­ne­te Mo­nats­frist ein­zu­hal­ten.
Im Üb­ri­gen ver­jäh­ren die An­sprü­che des Kun­den ge­gen den RVA in­ner­halb ei­nes Jah­res nach dem ver­trag­lich vor­ge­se­he­nen Rei­se­en­de. Die Ver­jäh­rung wird je­doch durch recht­zei­ti­ge An­zei­ge der An­sprü­che in je­dem Fal­le so lang ge­hemmt, wie der RVA die An­sprü­che nicht schrift­lich zu­rück­ge­wie­sen hat. An­sprü­che des Kun­den ge­gen den RVA we­gen Rei­se­män­gel kön­nen nicht ab­ge­tre­ten wer­den, in­so­weit wird ein Ab­tre­tungs­ver­bot ver­ein­bart.

14. Ge­sund­heit­li­che Ein­rei­seer­for­der­nis­se, Pass- und Vis­a­bes­tim­mun­gen

Der RVA weist auf ge­sund­heit­li­che Er­for­der­nis­se, die für das ver­trag­li­che vor­ge­se­he­ne Rei­se­land be­ste­hen soll­ten, ge­son­dert hin. Es ob­liegt dem Kun­den auf sei­ne Kos­ten, recht­zei­tig vor Rei­se­an­tritt die­se Er­for­der­nis­se zu er­lan­gen, bzw. er­for­der­li­che Nach­wei­se frist­ge­recht zu er­brin­gen. Glei­ches gilt für Pass- und Vi­sa- und sons­ti­ge Ein­rei­se­bes­tim­mun­gen, mög­li­cher­wei­se auch sol­che, die sich erst durch die Per­son des Kun­den oder des­sen Staats­an­ge­hö­rig­keit ge­son­dert be­din­gen soll­ten. Der RVA geht grund­sätz­lich da­von aus, dass die deut­sche un­ein­ge­schränk­te Staats­bür­ger­schaft be­steht und ins­be­son­de­re auch kei­ne Dop­pels­taats­bür­ger­schaft ge­ge­ben ist, die mög­li­cher­wei­se Ein­rei­se­schwie­rig­kei­ten in der Per­son des Ein­rei­sen­den be­din­gen könn­ten.
Hat der Kun­de auf Grund sei­nes per­sön­li­chen Sta­tus Ein­rei­se­pro­ble­me in das ver­trag­lich vor­ge­se­he­ne Rei­se­land zu be­fürch­ten, so hat er auf die­se Schwie­rig­kei­ten schon bei Ver­trags­schluss den RVA hin­zu­wei­sen und auf sei­ne Kos­ten al­les zu ver­an­las­sen, die sie in sei­ner Per­son sich be­grün­den­den Schwie­rig­kei­ten für den RVA kos­ten­frei bis vor Rei­se­an­tritt zu er­le­di­gen, so dass die Teil­nah­me er­mög­licht ist. Soll­te dies bis zum Rei­se­an­tritt nicht oder nicht recht­zei­tig ge­sche­hen, so ist der RVA be­rech­tigt, vom Ver­trag aus wich­ti­gem Grund zu­rück zu tre­ten und be­rech­tigt, die pau­scha­lier­ten Scha­den­ser­satz­be­trä­ge zu for­dern, die für den Rück­tritt vom Rei­se­ver­trag durch den Kun­den glei­cher­ma­ßen gel­ten, wo­bei es dem Kun­den un­be­nom­men bleibt, hö­he­re Er­spar­nis­se des RVA nach­zu­wei­sen. Für die Be­mes­sung des Scha­den­ser­sat­zes ist die Rück­tritts­er­klä­rung des RVA maß­ge­blich. Stand je­doch be­reits zu­vor schon fest, dass der Man­gel in der Per­son des Rei­sen­den de­fi­ni­tiv nicht zu be­he­ben war, so ent­schei­det für die Be­mes­sung des Scha­dens­er­sat­zes die erst­ma­li­ge Kennt­nis des RVA von die­sen Um­stän­den und dem Rück­tritts­grund.

15. Ge­richts­stand und An­wen­dung deut­schen Rech­tes

Der Kun­de kann den RVA an des­sen Ge­richts­stand in Saar­brü­cken ver­kla­gen. Für Kla­gen des RVA ge­gen den Kun­den ist der Wohn­sitz des Kun­den maß­ge­blich. Ist der Kun­de Kauf­mann und ge­hört der vor­lie­gen­de Ver­trag zu sei­nen üb­li­chen kauf­män­ni­schen Ge­schäfts­tä­tig­kei­ten, so ver­ein­ba­ren die Par­tei­en als Ge­richts­stand für al­le Strei­tig­kei­ten aus dem vor­lie­gen­den Ver­trag oder an­läß­lich der­sel­ben Saar­brü­cken als Ge­richts­ort. Dies gilt auch für den Fall, dass der Kun­de nach Ab­schluss des vor­lie­gen­den Ver­tra­ges sei­nen Wohn­sitz oder ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt ins Aus­land ver­legt ha­ben soll­te und die­ser zum Zeit­punkt der Kla­ge­er­he­bung dem RVA nicht be­kannt ist. Im Üb­ri­gen be­steht zwi­schen den Par­tei­en Ei­nig­keit, dass auf den ge­sam­ten Ver­trag und sei­ne Ab­wick­lung deut­sches Recht An­wen­dung fin­den soll. Aus­ge­nom­men sind die ein­zel­nen Haf­tungs­be­schrän­kun­gen von Leis­tung­strä­gern des RVA, die hier­von aus­ge­nom­men, be­ste­hen blei­ben sol­len.

16. Sal­va­to­ri­sche Klau­sel, Schrift­form

Die Par­tei­en sind sich ei­nig, dass Ver­trags­än­de­run­gen nur auf Grund aus­drück­li­cher Ver­ein­ba­run­gen mög­lich sind. Im In­te­res­se bei­der Par­tei­en soll­ten die­se Ver­ein­ba­run­gen schrift­lich fest­ge­hal­ten wer­den. Glei­ches gilt für Ne­ben­ab­re­den.

Soll­ten ein­zel­ne Be­stand­tei­le des Ver­tra­ges un­wirk­sam sein, so be­steht zwi­schen den Par­tei­en Ei­nig­keit, dass die hier­von nicht be­trof­fe­nen Ver­trags­tei­le un­ver­än­dert fort­be­ste­hen sol­len. Die un­wirksa­men Ver­trags­be­stand­tei­le sol­len durch die­ ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen er­setzt wer­den. So­fern es hier­bei meh­re­re Al­ter­na­ti­ven ge­ben soll­te, ist die ge­setz­li­che Re­ge­lung zu Grun­de zu le­gen, die der ur­sprüng­li­chen, ver­trag­li­chen und wirt­schaft­li­chen In­ten­tio­n der Par­tei­en am nächs­ten kom­mt.

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